Schluck für Schluck weniger Abfall

GETRUNKEN WIRD IMMER - MIT SICHTBAREN FOLGEN FÜR UNSERE UMWELT. DOCH GERADE DIE WAHL DES GETRÄNKS ERMÖGLICHT ABFALLVERMEIDUNG FÜR JEDEN GESCHMACK.

29. September 2020. – 300.000 Tonnen Verpackungsplastik landen österreichweit jährlich im Müll, davon entfallen satte 42.000 Tonnen auf PET-Getränkeflaschen. Das Pfand auf die Plastikflasche kann nur als Teil einer ganzheitlichen Strategie unsere Müllberge reduzieren. Mit dem Drei-Punkte-Plan der Umweltministerin soll es jedem Konsumenten ermöglicht werden, einen Beitrag nach seinem Geschmack zu leisten.

 

Die PET-Einwegflasche ist zweifellos praktisch: Unzerbrechlich, leicht und schnell entsorgt. Zudem bietet der Handel eine enorme Getränkevielfalt in Wegwerfverpackungen. Dass die Plastikflasche dabei nicht wirklich umweltfreundlich und schon gar nicht gesundheitsfördernd ist, sagt uns der vielzitierte Hausverstand. Zwar werben Mineralwasserhersteller seit kurzem mit der 100% RePet-Flasche, also der Flasche aus gänzlich recyceltem Material, doch diese Rechnung geht nicht auf: Der hohe Materialverlust bewirkt, dass beinahe eineinhalb alte PET-Flaschen benötigt werden, um eine einzige neue Flasche herzustellen. Recycling alleine kann uns daher nicht retten, sondern nur ein Teil der Lösung sein.

 

Im ersten Schritt soll nun ein Pfand auf Einweggetränkeverpackungen eingeführt werden. Dies gibt jenen Konsumenten, die beim Müllvermeiden noch am Anfang stehen, Gelegenheit, ohne großen Aufwand einen Beitrag zu leisten: Mit der Rückgabe ihres Leerguts landet weniger Müll in der Natur, gleichzeitig stehen größere Mengen an PET dem Recycling zur Verfügung.

 

Doch der Plan geht noch weiter: Mehrwegflaschen aus Glas können bis zu vierzig Mal wiederbefüllt werden, der Wasserverbrauch für die Reinigung ist heute minimal. Für umweltbewusste Konsumenten stellen das höhere Gewicht und die Leergut-Rückgabe dabei kein Hindernis dar. Da jedoch der Mehrweganteil bei Getränken lediglich 18% beträgt, fehlt in den Regalen oftmals das Angebot. Daher soll im zweiten Schritt die Mehrwegquote erhöhen werden, was wiederum den Griff zur wiederbefüllbaren Glasflasche erleichtert.

 

Müllvermeidungs-Profis, die schon heute ihren Alltag beinahe ohne Abfälle bestreiten, begrüßen den Plan, und stoßen mit einem Glas Leitungswasser darauf an. Sie freuen sich, dass damit all jenen Anfängern und Fortgeschrittenen eine Leiter gebaut wird, um in das Profi-Level aufzusteigen. Sie hoffen, dass sich in ihrem Zero Waste Umfeld bald mehr Müllvermeider tummeln. Und Mutter Erde drückt ihnen die Daumen.